Kopf hoch

Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist

Ich liege im Bett …

und ich kann nicht schlafen. Ich lausche in die stille Nacht. Neben mir liegt eine der Katzen. Sie atmet leise vor sich hin und ab und zu kommt ein kleines Quietschen aus ihr heraus. Sie träumt.
Ich liege hier und meine Gedanken ziehen durch meinen Kopf. Drei Wochen bin ich neben mir gestanden, war in einem Parallel-Universum, in einer Blase, in einem gedanklichen Vakuum, bin irgendwie durch die Hölle und zurück gegangen … Mir scheint, dass ich nun in der Unwirklichkeit angekommen bin. Ich bin ruhig geworden.
All die Ereignisse der letzten Wochen haben mir große Angst gemacht. Sorgen haben sich meiner bemächtigt. Mal ist mein Gehirn auf Hochtouren gelaufen, mal war es vollkommen gelähmt. Das macht Angst mit einem: Sie lähmt. Was wird werden?

Und dann denke ich an die vielen anderen Menschen, die jetzt auch in ihren Betten liegen und nicht schlafen können. Sich sorgen. Das Gedankenkarussell kreisen lassen und es nicht anhalten können. Und nicht nur um mich herum, sondern in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus. Eigentlich schon auf der ganzen Welt.

Ich bin ja nicht die einzige

Da sind so unglaublich viele, die nicht wissen, wie es weitergehen wird. Die sich wie ich, etwas aufgebaut haben und nun vielleicht sogar vor den Trümmern ihrer Träume und Existenzen stehen. Das macht mich traurig. 

Aber das hilft uns nicht, das hilft mir nicht. Ich möchte zuversichtlich sein, nach vorne schauen. Es wird eine Zeit nach der Krise geben und wir werden das Leben feiern, denn wir lernen neu, das zu schätzen, was wir haben. Selbstverständliches sehen wir mit neuen, frischen Augen und vielleicht nehmen wir uns dann endlich Zeit für Wesentliches, für die wichtigen Dinge im Leben, was es auch sein mag.

Es gibt auch Positives

Ich merke, dass es mir nichts bringt, wenn ich den Kopf hängen lasse und lebe nun nach dem Motto meiner Oma: „Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist.“

In diesem Sinne: Lasst uns stark bleiben, geduldig durchhalten und in die Hände spucken, wenn die Krise vorbei ist. Und da denke ich wieder an meine Oma: Sie hat nach dem Krieg mitgeholfen, dass ihre Kinder, meine Kinder und ich heute so gut leben können, wie wir es tun. Jetzt sind wir dran, zusammenzuhalten, solidarisch zu sein und nach der Krise wieder durchzustarten.

Eure Tanja mit ihren GedankenWolken und noch mehr von Oma 🙂

Dies ist DEIN Glückstag, Samstag, 14. November 2020, 10 bis 18 Uhr